Italien
Obwohl die Rebfläche Italiens knapp hinter der Spaniens und Frankreichs liegt, ist es gemessen an seiner Gesamtgröße dass bedeutendste Weinland überhaupt. Auf gut 900 000 ha gedeihen hier mehr als 1000 verschiedene Rebsorten wovon immerhin ca. 400 offiziell zugelassen sind....
Wir führen Weine und Produkte aus folgenden 14 Bereichen:
... Aber Italien besticht nicht nur durch seine enorme Rebsortenvielfalt und die dichte Bestockung von hoch im Norden bis tief in den Süden, sondern auch durch eine beeindruckende Weinbaugeschichte.
Bereits um 1000 v. Chr. führen die Griechen in Süditalien Rebstöcke ein und legen den Grundstock für die Weinkultur Italiens. Bis zum Zusammenbruch des römischen Reiches im 5. Jahrhundert hatte sich der Weinbau zur wichtigsten Agrarform Italiens gemausert und war in seiner Modernität einmalig auf der Welt. In der Folge verlor dieser aber zunehmend an Bedeutung, so dass es am Ende wie in vielen Teilen Europas den Mönchen Vorbehalten war die alten Traditionen zu bewahren und weiter zu entwickeln. Im 14. Jahrhundert erfuhr der Weinbau nicht zuletzt durch Interventionen der Kirche eine ungeahnte Renaissance. Die italienische Weinwirtschaft wurde nun immer bedeutender und nahm rasch wieder einen Spitzenplatz in Europa ein. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts war Italien einer der größten Produzenten von Wein weltweit, aber die Situation war vertrackt. Billigweine fluteten die Supermärkte, und entscheidend für die Etikettierung war nicht wo und wie der Wein hergestellt, sondern wo er abgefüllt wurde. So bemächtigte man sich zum Beispiel des guten Rufes des Chiantigebiets um Minderwertige Reben aus den benachbarten Gebieten einzukaufen und sie unter dem Namen Chianti zu vertreiben. Durch die Einführung von Qualitätssiegeln (VdT Vino da Tavola , IGT Indicazione Geografica Tipica, DOC Denominazione di Origine Controllata, DOCG Denominazione di Origine Controllata e Garantita) wurden nun Standards in Bezug auf Herkunft, Alkoholgehalt, zulässige Rebsorten, Ertrag, Farbe, Geschmack, etc. gesetzt. Wer ein Siegel wollte musste sich an die Regeln halten und dies war offensichtlich Zwang und Ansporn genug um einen enormen Qualitätssprung zu vollziehen.
Seitdem hat sich vieles geändert in Italien. Einige renommierte Weingüter aus der Toskana wollten sich zum Beispiel nicht mehr an den vorgeschriebenen Rebsortenmix im Chianti halten und kreierten Ihre eigenen zum Teil reinsortigen Weine mit extrem großen Erfolg. Diese Weine sind heute als Super-Tuscan bekannt, obwohl ihnen nur der Status eines Tafelweins zuerkannt wird.
Eine weitere Auffälligkeit ist die Umkehrung des Nord-Süd-Gefälles. Der arme Süden produzierte viele Jahrzehnte nur Massenweine und war nahezu unbekannt. Heute laufen die qualitativ hochwertigen und aufgrund vieler autochthoner Rebsorten sehr Charakterstarken Weine des Südens dem Norden immer mehr den Rang ab. Diese Weine sind wegen des konstanteren Klimas viel unanfälliger als die Nord- und Mittelitalienischen und bestechen durch ein grandioses Preis-Leistungs-Verhältnis.
Gleich ob Norden oder Süden, meine Lieblingsweine kommen fast alle aus Italien.